Ehrenberg (Reutte) - Biberwier (Lermoos)

Die Die heutige Tour führt uns von Ehrenberg bei Reutte entlang der Via Claudia Augusta nach Biberwier bei Lermoos. Teilweise entspricht die Strecke auch dem Jakobsweg Tiriol (Camino ). Wir starten unterhalb der Hängebrücke Highline179 am Fernpass und gehen an Heiterwang vorbei über den Panoramaweg entlang der B179. Nach Abstechern in Bichlbach und Lähn erreichen wir Lermoos und kommen auf fast 1.150 m über N.N.. Wegen Waldarbeiten auf dem Panoramaweg mussten wir auf den Fahrradweg ausweichen. Hinter Lermoos passierten wir dann noch die historische Tiefebene, die schon von den Römern mit Pfahl- und Brückenbauten erschlossen war. Wir erreichen bald Biberwier, wo wir noch einige Höhen- und Entfernungsmeter durchschreiten müssen, um dann anschließend das am Ski-Lift gelegene Hotel als Ziel der heutigen Etappe zu erreichen.

 

Datum09.05.2025
StartEhrenberg
Via 1Heiterwang
Via 2Bichelbach
Via 3Lähn
Via 4Leermoos
EndeBiberweier
Km24,68
Hm469
Bruttozeit06:57
Nettozeit05:25
Landschaft (max 10)8,5 Tolle Bergwanderabschnitte und spannende Bergpanoramen
Wetter (max 10)4,0 Diesig, meist trocken und sehr kalt
Schwierigkeit (max 10)8,0 lange und technisch mittlere Tour
BegleitungPeter
BegegnungenKnochiger Oberkellner im Hotel MyTyrol in Biberwier. Er war frustriert über den am „Vortag (!)“ vollzogenen wiederholten Eigentümerwechsel des Hotels. Als sein neuer Chef ihm beim Gläserwaschen helfen wollte sagte er nur resigniert „warum tuan Se denn die dreckigen Buden sauberen 😳?“ Bitte erst das System verstehen, bevor man eingreift.
ErfahrungenBei Nebel, 1100m Höhe, 4 C, frischem Wind wird es auch beim Wander kalt und zu kalt wandern macht ebensowenig Spaß wie bei Hitze.
HighlightErstmals auf der Wanderung über 1.000m N.N. Und das zu Fuß
Fitness8,5 ok
Projekt km total729,78
Projekt hm total8574
Unterkunft (max 10)Anlage „MyTyrol“ (8,0). Großer Hotelkomplex an der Skipiste mit günstigem Buffet-Preisen und gutem Wellness Bereich
Album des Tages2⭐️Ananda Shankar, Ananda Shankar, 1970
Story

Durch die Kälte und die Hoffnung: Eine Wanderung mit unerwarteter Wärme

Die eisige Luft schnitt uns ins Gesicht, während wir uns Schritt für Schritt den Berg hinaufkämpften. 8 Kilometer, 4 Grad Celsius, 1100 Höhenmeter – und dazu ein frischer Ostwind, der jede noch so kleine Wärme aus unseren Körpern zu saugen schien. Unsere Finger waren klamm, die Füße schwer, und die Sehnsucht nach einer heißen Tasse Kaffee wurde mit jedem Meter größer.

Endlich erreichten wir Bichlbach, das erste Dorf auf unserer Route. Laut Karte sollten hier vier Gasthöfe sein – vier Möglichkeiten, uns aufzuwärmen, Kraft zu tanken, vielleicht sogar ein wenig Schutz vor der unbarmherzigen Kälte zu finden. Doch die Realität schlug uns hart entgegen: Alle vier Gasthöfe waren geschlossen. Saisonwechsel. Winter auf Sommer. Bedeutete für uns: kein Kaffee, keine Wärme – nur weitergehen.

Die nächsten vier Kilometer durch die Kühle fühlten sich doppelt so lang an. Unsere Hoffnung schwand mit jedem Schritt, doch wir hielten durch. Schließlich erreichten wir Lähn, ein noch kleineres Dörfchen. Hier gab es nur zwei Gasthöfe – unsere letzte Chance.

Der erste Gasthof? Geschlossen. Wieder diese Enttäuschung, wieder die Kälte, die sich in unsere Knochen fraß. Der zweite Gasthof? Wir wollten gar nicht mehr hingehen. Wozu noch Hoffnung haben? Doch dann – ein letzter Blick aus der Ferne. Licht im Fenster.

Gasthof Dorfsrüberl in Lähn war geöffnet. Und nicht nur das: Wir bekamen nicht nur einen warmen Cappuccino, sondern auch eine Begegnung, die uns tief berührte. Das Inhaberpaar hörte von unserem Doc-Projekt und wollte helfen. Der Ehemann, der seit Jahren an der Augenkrankheit Lhon leidet und nur noch 8 % Sehvermögen hat, unterstützte uns trotzdem. Er spendierte unser Mittagessen – mit der Bitte, den Betrag in den Spendentopf für „näher dran e.V.“ zu geben.

Ein starkes Zeichen eines starken Mannes in einem wunderbaren Gasthof „Dorfstüberl“. Inmitten der Kälte fanden wir nicht nur Wärme, sondern auch Menschlichkeit. Lähn, zwischen Reutte und Lermoos – ein Ort, den wir nie vergessen werden.