#LL2ROM E063
Etappe 63 zur Wanderung nach Rom 2025.
Sasso Marconi - Rioveggio
Die heutige Wanderung führt uns von Sasso Marconi entlang der Via della Lana della Seta, nach Rioveggio. Nach einigen Metern im Startort geht es über die Großbrückenkonstellationen und eine spürbar befahrene Landstraße und nochmals über den Fluss nach Sirano. Nach ein paar Metern durch den Ort kommen wir an den etwas versteckt gelegenen Eingang zum Wanderweg. Dieser führt uns zunächst über eine Wiese, die etwas Orientierungssinn erfordert um den Einstieg in den Wald zu finden. Dieser hat es in sich, weil in 2,5 km einmal und 280 Höhenmeter zu bewältigen sind um auf eine Grundhöhe von rund 400 m zu kommen. Wir wandern vorbei an ein paar Bauernhöfen und Wiesen und durch viele Waldwege und müssen weitere Höhenmeter zurücklegen und dann in einem nächsten Schritt den Aufstieg zum Monte Sole vorzunehmen, dem höchsten Punkt unserer heutigen Tour. Dieser Berg zeigt ein Mahnmal des deutschen Kriegsverbrechens (dem Marzabotto-Massaker). Anschließend folgt der Abstieg durch den gleichnamigen Park und den Weg 052 bis zur Siedlung La Quercia, wo dann unwirkliche Brückenkonstellationen der Autobahnbauten auf uns warten. Anschließend sind dann auf einem stetigen, aufwärts führenden Schotterweg rund 4,5 km zum Zielort zu wandern.
Datum | 14.06.2025 |
Start | Sasso Marconi |
Via 1 | Sirano |
Via 2 | Monte Sole |
Via 3 | La Querica |
Via 4 | N/A |
Ende | Rioveggio |
Km | 24,49 |
Hm | 926 |
Bruttozeit | 06:50 |
Nettozeit | 04:32 |
Landschaft (max 10) | 7,5 schöner Bergwege und Bergpanoramen aber unschöne Zubringerwege |
Wetter (max 10) | 2,0 Sehr Warm und kein Wind (34 C) |
Schwierigkeit (max 10) | 9,5 lange Etappe mit vielen Höhenmetern und anspruchsvollen Wegen. |
Begleitung | N/A |
Begegnungen | Der 65 jährige Inhaber der heutigen Unterkunft mit eine Kommunikation nur Dank der Hilfe vom Rudi (Naturns) möglich war. |
Erfahrungen | Wichtig ist es die Routenplanung exakt zur Unterkunft vorzunehmen. Die nach 8 Std. Wanderung bei 34C im grellen Sonnenlicht zu machen ist suboptimal. |
Highlight | Trauriger Art „Monte Sole“ |
Fitness | 7,5 (die Gewöhnung an die Hitze dauert an) |
Projekt km total | 1.356,89 |
Projekt hm total | 16.724 |
Unterkunft (max 10) | „Villa Paselli“ (4,0). B&B mit separatem Bad und keiner Klimaanlage aber nettem Gastgeber und Frühstück |
Album des Tages | 1⭐️ Ready To Die, The Notorious, B.I.G., 1994 |
Story | Heute ging ich durch die sanften Hügel und dichten Wälder der Emilia Romagna und erreichte den Monte Sole, einen Ort der Erinnerung und des stillen Gedenkens. Hier wurde eines der grausamsten Verbrechen der Geschichte begangen – das Massaker von Marzabotto. 770 Menschen verloren ihr Leben, darunter über 200 Kinder. Die Vergangenheit schwebt über diesem Tal wie ein Schatten, unauslöschlich und mahnend. Ich brauche hier nicht die Einzelheiten zu wiederholen; wer mehr erfahren möchte, sollte sich die entsprechende [Wikipedia-Seite](Link einfügen) ansehen. Doch eines ist unbestreitbar: Die Wunden der Geschichte sind tief, und sie hinterlassen Spuren, die über Generationen hinweg weitergetragen werden. Wenn ich mich umblicke, frage ich mich: Was hat der Hotelbesitzer verloren? Welches Schicksal trägt das ältere Ehepaar im Restaurant in seinem Herzen? Hier, in dieser Region, spürt man die Stille nicht als Abwesenheit von Geräuschen, sondern als Raum für Nachdenken und Demut. Es gibt Orte zum Lachen – belebte Straßen, fröhliche Feiern, Begegnungen voller Leichtigkeit. Und es gibt Orte wie diesen, die zum Innehalten einladen. Orte, an denen man nicht nur mit den Augen sieht, sondern mit dem Herzen fühlt. Ich bin dankbar, dass ich trotz der Geschichte in diesem Ort als Gast willkommen und vorwurfsfrei behandelt werde. Es ist ein Zeichen dafür, dass die Menschen hier sich nicht von Verbitterung leiten lassen, sondern ihre Vergangenheit bewahren, ohne den Blick auf die Zukunft zu verlieren. Diese Haltung ist bewundernswert und verdient größten Respekt. Die Erinnerung darf nicht verblassen. Die Freiheit des Denkens ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Errungenschaft, die geschützt werden muss. Faschismus und jegliche Form von menschenverachtender Ideologie dürfen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Wir tragen die Verantwortung, wachsam zu bleiben, die Würde jedes Einzelnen zu achten und sicherzustellen, dass sich solche Gräueltaten niemals wiederholen. |