Vorlagne - Colà di Lazise

Die heutige Wanderung führt uns entlang des Gardasees von Volargne nach Cola. Die Strecke entspricht teilweise auch dem Pilgerweg Camino. Wir beginnen unsere Wanderung mit einem knapp 2 km langen Weg durch die Marmorfabriken an der Etsch. Interessant ist, dass die Etsch vor diesen Fabriken (Chiusao) noch einen erfrischenden Grünton hat und dahinter wie man dann auf der Etschbrücke sehen kann einen eher bräunlich milchigen Ton hat. Nach der Brücke biegen wir auf einen Wanderweg ab, der gut ausgebaut ist und uns unter die imposante Kanalbrücke des Biffis-Kanals leitet. Anschließend geht es durch das beschauliche höher gelegene Dörfchen Cavaion Veronese vorbei an einem verlassenen Weingut nach Bardolino und zum Gardasee. Diesen folgen wir über die Uferpromenade bis Lazise und verlassen den Ort vorbei an lebhaften Tourismusangeboten. Vorbei an einigen Weinfeldern und einen sehr steilen Schlussanstieg erreichen wir unser Zielort Colà mit seinen bekannten Thermalbädern.

 

Datum03.06.2025
StartVolargne
Via 1Ponton
Via 2Cavaion
Via 3Bardolino
Via 4Lazise
EndeColà di Lazise
Km23,54
Hm278
Bruttozeit07:16
Nettozeit05:17
Landschaft (max 10)7,5 Strecke anfänglich durch ein Industriegebiet dann aber wunderschön am Gardasee entlang.
Wetter (max 10)6,5 Trocken aber warm und schwül (26 C)
Schwierigkeit (max 10)5,5 mittlere Etappe mit ein paar Höhenmetern
BegleitungN/A
BegegnungenKellner aus Lazise der in 3 Jahren 3.000 km gewandert ist aus dem Irak. Respekt (!) und im Ristorante machte er einen guten Job.
ErfahrungenIch habe in Erzählungen von der besonderen Luft und dem Klima am Gardasee gehört. Da Da ich nun zum ersten Mal selber dort bin, kann ich dies bestätigen Die Luft ist schwül und umso wohltuender sind die kleinen warmen Brisen.
HighlightSchlendern und einen Bardolino trinken am Ufer des Gardasee.
Fitness7,5 (Mückenstiche und kleine lästige Blase an der rechten Ferse)
Projekt km total1.127,49
Projekt hm total15.317
Unterkunft (max 10)„Corte Pontigliardo“ (7,5) B&B Agraculture mit Pool A/C und typisch italienischem(leider späten) Frühstück
Album des Tages3⭐️A Date With The Everly Brothers, The Everly Brothers, 1960
Story

Die Etsch, einer der bedeutendsten Flüsse Norditaliens, ist bekannt für ihr klares, oft grünlich schimmerndes Wasser. Doch ab Volargne, einem kleinen Ort nahe Verona, verändert sich diese Farbe merklich. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber ein besonders bedeutsamer Faktor ist die dort ansässige Marmorindustrie.

**Natürliche Faktoren und das ursprüngliche Grün der Etsch**
Die grüne Farbe der Etsch stammt in erster Linie von der Kombination aus mineralischen Sedimenten, Lichtreflexionen und der Algenkonzentration im Wasser. Bestimmte Algenarten und feine Partikel aus dem Gestein der Alpen, durch die die Etsch fließt, tragen zu diesem charakteristischen Farbton bei. Doch wenn sich die Wasserzusammensetzung durch äußere Einflüsse verändert, kann sich auch die Farbe des Flusses wandeln.

### **Volargne: Ein Zentrum der Marmorindustrie**
Volargne ist bekannt für seine zahlreichen Marmorverarbeitungsbetriebe, darunter **Marmi Rossi**, **Marimar** und **Marmi Montebaldo**. Diese Unternehmen verarbeiten große Mengen Marmor, die aus Steinbrüchen in der Region stammen. Die Bearbeitung von Marmor erfordert erhebliche Wassermengen, die zum Schneiden, Schleifen und Polieren der Steine eingesetzt werden. Dabei entstehen feine Marmorpartikel, die in das Wasser gelangen und sich im Fluss verteilen.

Zusätzlich können durch chemische Reinigungsprozesse, die in der Industrie verwendet werden, weitere Substanzen in den Fluss eingeleitet werden. Diese Partikel und Chemikalien verändern die optischen Eigenschaften des Wassers und können die grüne Farbe der Etsch verblassen lassen, sodass sie in manchen Abschnitten grauer oder trüber erscheint.

Umweltfolgen der Marmorindustrie


Die Marmorverarbeitung bringt verschiedene ökologische Herausforderungen mit sich:

1. Wasserverschmutzung
Durch die Einleitung von Schwebstoffen und chemischen Substanzen kann die Wasserqualität beeinträchtigt werden. Dies hat nicht nur optische Auswirkungen, sondern kann auch die Lebensräume von Fischen und anderen Wasserorganismen verändern.

2. Sedimentablagerungen
Die feinen Marmorpartikel, die ins Wasser gelangen, können sich im Flussbett ablagern. Dies kann die natürliche Fließgeschwindigkeit des Flusses beeinflussen und zu langfristigen Veränderungen in der Geologie der Etsch führen.

3. Einfluss auf Flora und Fauna
Veränderungen der Wasserqualität und -farbe können sich auf die Pflanzen und Tiere entlang des Flusses auswirken. Bestimmte Algenarten, die auf klare, mineralstoffreiche Bedingungen angewiesen sind, können zurückgehen, was wiederum Auswirkungen auf das gesamte ökologische Gleichgewicht hat.

4. Langfristige ökologische Folgen.

Wenn sich die Wasserqualität dauerhaft verschlechtert, kann dies auch wirtschaftliche Konsequenzen für die Region haben, etwa durch Einbußen im Tourismus oder zusätzliche Kosten für die Wasseraufbereitung.

5. Fazit:
Die Veränderung der Etsch ab Volargne ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie industrielle Tätigkeiten die natürliche Umgebung beeinflussen können. Während die Marmorverarbeitung eine wichtige wirtschaftliche Rolle in der Region spielt, ist es essenziell, nachhaltige Methoden zu entwickeln, um die negativen Umweltauswirkungen zu minimieren. Durch bessere Filtertechniken und eine umweltbewusste Wasseraufbereitung könnte die Farbveränderung der Etsch möglicherweise reduziert werden, sodass sie ihre charakteristische grüne Farbe und ihre ökologische Qualität bewahrt.