Von Bracciano nach Anguillara Sabazia

Die heutige Wanderung führt uns durch die Provinz Rom an den Stadtrand, von Anguillara Sabazia bis nach Tomba di Nerone (Rom).Wir gehen entlang des Bahnhofs über kleine Zubringerstraßen und Feldwege bis an den Rand von Cesano. Von dort führt die Route über eine stark befahrene Landstraße, die glücklicherweise über einen Fahrrad- und Fußgängerweg verfügt, nach Osteria Nuova. Ab diesem Punkt empfehle ich, die grellfarbige Rucksackabdeckung aufzuziehen und die Stirnlampe mit rotem Blinklicht zu versehen und nach hinten auszurichten, da nun ein etwa 8 Kilometer langer Abschnitt entlang einer stark befahrenen Landstraße folgt, die nur selten sinnvoll begehbare Grünstreifen bietet. Sobald wir La Storta erreichen, biegen wir von der Landstraße ab und gehen entlang des dortigen Bahnhofs durch den Ort. Danach geht es zurück auf die Landstraße, die ab hier größtenteils über einen Fußweg verfügt. Wir folgen dieser Straße durch zwei Tunnel und erhalten Eindrücke der römischen Vororte, insbesondere von La Giustiniana. Anschließend überqueren wir noch die Autobahn GRA und legen einige hundert Meter bis zu unserem Zielort zurück, der bereits innerhalb des inneren Autobahnrings der italienischen Hauptstadt liegt.

 

Datum23.07.2025
StartBracciano
Via 1Vigna di Valle
Via 2N/A
Via 3N/A
Via 4N/A
EndeAnguillara Sabazia
Km15,18
Hm218
Bruttozeit03:39
Nettozeit03:20
Landschaft (max 10)6,0 Etappe oberhalb des Sees durch Agrarflächen aber auch Straßen.
Wetter (max 10)3,5 Sehr warm
Schwierigkeit (max 10)4,5 kurze Etappe mit einige Höhenmetern und Straßenanteil
BegleitungN/A
BegegnungenIn Vigna di Valle. habe ich von zwei Damen, die sich im Vorgarten unterhalten haben Fragen zur Wanderung gestellt bekommen und zur Belohnung eines Espresso und Apfel erhalten, nett.
Erfahrungen

Ein gut geführtes drei Sterne Hotel mit Restaurant ist oftmals besser als ein dobewertete Ferienunterkunft, aber ohne Infrastruktur.

HighlightDie Fernsicht circa 5 km vor dem Ziel, bei der man im Hintergrund von Rom im Dunst erahnen konnte.
Fitness8,5 (kleine Blessuren aber wieder fit)
Projekt km total
1.804,96
Projekt hm total
25.464,00
Unterkunft (max 10)„Hotel Massimo“ (9,0). Familäres Hotel mit Klimaanlage und Restaurant.
Album des Tages3⭐️Giant Steps, The Boo Radleys, 1993
Story

🏨 Die Herausforderung der letzten Unterkunft: Ein Erfahrungsbericht am Stadtrand von Rom

Die letzten Kilometer nach Rom sind für viele Pilger und Wanderer ein emotionaler Höhepunkt – ein Moment der Vorfreude, der Reflexion und der letzten Etappe vor dem Ziel. Doch manchmal sind es nicht die Wege selbst, sondern die Organisation drumherum, die zur wahren Herausforderung werden.

So ging es mir bei der Suche nach einer Unterkunft am Rande von Rom, etwa 10 Kilometer vom Vatikan entfernt – perfekt gelegen für den finalen Tagesmarsch. Die Idee war klar: eine Übernachtung am Stadtrand, erreichbar aus Richtung Anguillara Sabazia. Doch die Realität zeigte sich komplizierter.

Inmitten der unzähligen Hotels, die alle das Zentrum Roms bevölkern, sind Unterkünfte am Rand der Stadt rar gesät. Was sich findet, sind meist Ferienwohnungen oder Bed & Breakfast-Angebote. Nach längerer Recherche erschien ein Relais vielversprechend – ruhig gelegen, noch vor dem Autobahnring, und scheinbar gut erreichbar.

Doch ein kritischer Punkt blieb im Vorfeld unentdeckt: die Fußwege zum Relais waren gesperrt – blockiert durch private Grundstücke. Das bedeutete, dass der einzige Zugang zu Fuß über einen Umweg führen musste: hinein nach Rom, entlang der Autobahn, und über eine Unterführung zurück zum Relais. Bei 35 Grad Hitze fühlte sich diese Zwangspromenade wie ein zusätzlicher Marathon an – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

Ein Auto hätte das Problem schnell gelöst, aber zu Fuß war die Situation alles andere als angenehm. Hinzu kam die Frustration, dass das Relais nicht mehr stornierbar war. Der Anbieter hatte in seiner Beschreibung nicht ausreichend darauf hingewiesen, und auch Buchungsplattformen wie booking.com verschwiegen die eingeschränkte Erreichbarkeit.

Letztendlich entschied ich mich für ein alternatives B&B direkt an der Einfallstraße nach Rom – nur wenig hinter der Autobahn. Es war nicht nur näher am Ziel, sondern ersparte mir auch die unfreiwillige “Bonus-Etappe”.

Solche Hindernisse gehören zu Fernwanderungen dazu – aber sie lehren auch, wie wichtig präzise Recherche und gute Planung sind. Für mich geht es nun auf die letzten Kilometer Richtung Vatikan – dieses Mal ohne Umweg, aber mit einer wertvollen Erfahrung im Gepäck.