Von Scandicci nach Tavernelle Val di Pesa

Die heutige Wanderung führt uns durch die Toskana von Scandicci nach Tavernelle Val di Pesa. Von unserem Start, der etwas außerhalb liegt, gehen wir zunächst über einen ziemlich verwachsenen Wiesenweg circa 1 km abwärts und unter queren die A1. Anschließend geht es weiter über Wiesen in das Gebiet des La Pioggiona wo zunächst rund 200 hm über einen anspruchsvollen Bergwanderweg aufzusteigen sind zu einem kleinen See. Diesen umrunden wir zu drei Viertel auf einem weitgehend vernünftigen Wanderweg und müssen durch ein wenig Gestrüpp, um wieder auf die Landstraße zu kommen. Chiesanuova verlassen wir über die Landstraße und dann über eine Nebenstraße und kommen dann auf einen Feldweg.Anschließend müssen wir durch ein Privatgelände gehen und sollten uns vom Schild des Wachhundes nicht irritieren lassen. Die Nachbarn haben versichert, dass er nichts tut. Es geht ein deutliches Stück abwärts, und wir kommen zu einem Scheideweg. Hier empfehlen wir – anders als von uns gemacht – dem Wanderweg 452 direkt zu folgen und es nicht über den von den Apps vorgeschlagenen freien Weg zu versuchen. Wir steigen nochmals rund 250 Höhenmeter auf und kommen durch ein langgezogenes Tal in den Ort Bardella. Von dort aus geht es durch den Ort San Casciano in Val di Pesa und entlang der Landstraße bis Calzaiolo. Wir kommen dort auf einen guten Wanderweg SC3 entlang der Pesa den wir dann nochmals über einen anstrengenden Wiesenweg bis zur Landstraße verlassen, die uns dann zu unserem Ziel in der Nähe der Schnellstraße führt.

 

Datum23.06.2025
StartScandicci
Via 1Chiesanuova
Via 2Bardella
Via 3San Casciano in Val di Pesa
Via 4Calzaiolo
EndeTavernelle Val di Pesa
Km23,87
Hm481
Bruttozeit07:02
Nettozeit05:42
Landschaft (max 10)6,0 Schwierige Wege mit schöner Aspekten an kleinen Seen und der Pesa
Wetter (max 10)2,0 Sehr warm (35C)
Schwierigkeit (max 10)8,0 längere Etappe mit kleinem Schlussanstieg und schwierigen Wegen.
BegleitungN/A
BegegnungenEine größere Schildkröte am Straßenrand vor Chiesanuova
ErfahrungenDie markierten Wanderwege (rot) sind hier in der Toskana (anders als in der Emilia Romagna) bislang passierbar.
HighlightMarkttreiben in San Casciano in Val di Pesa
Fitness8,5 (nur die Mückenstiche)
Projekt km total
1.477,19
Projekt hm total
18.932,00
Unterkunft (max 10)„Park Hotel Chianti “ (8,0). Schöne Anlage mit Pool, Klimaanlage, freundlichen Personal und benachbartem Restaurant.
Album des Tages3⭐️ Truth, Jeff Beck, 1968
Story

**Appell – Realität statt Raster**
Ich bin seit dem 1. April zu Fuß auf dem Weg nach Rom – und täglich dankbar für die Freiheit, draußen unterwegs zu sein. Doch gerade in der Emilia-Romagna und der Toskana zeigt sich ein Problem, das viele Wander*innen betrifft und nicht länger ignoriert werden darf: Zahlreiche Wege, die in Karten-Apps wie Komoot oder Bergfex als offiziell begehbar gelten – vor allem **rot gestrichelte (Hauptwege)** und **schwarz gestrichelte (Neben- oder Alternativpfade)** – sind vor Ort teils unpassierbar. Auch vermeintlich harmlose Feldwege, die kleiner dargestellt, aber als leicht begehbar markiert sind, entpuppen sich oft als undurchdringliches Dickicht, zugewachsen, abgerutscht oder von Zäunen versperrt.

Das ist mehr als ein Ärgernis. Wer bei Hitze oder in alpinen Lagen vier Kilometer und 300 Höhenmeter hinabsteigt – nur um wegen 150 Metern Dornen und Gestrüpp umdrehen zu müssen –, riskiert nicht nur Zeitverlust, sondern Erschöpfung, Dehydrierung, Orientierungsverlust. Die Gefahr von Unfällen steigt dramatisch. Es braucht dringend ein **verlässliches System zur Verifizierung der Wege** – ein Update für unser Wandererlebnis im digitalen Zeitalter.

**Mein Appell geht an die gesamte Outdoor-Welt:**

– **An App-Anbieter wie Komoot & Bergfex:** Nutzt eure Reichweite und Technologie, um ein System zu schaffen, das aktuelle Wegzustände sichtbar macht. Eine unabhängige, offene Datenbank könnte Nutzer*innen freiwillig und datenschutzsicher GPX-Tracks einreichen lassen – kombiniert mit einem Status wie *„zuletzt begangen am…“*, um Transparenz zu schaffen. Verbindet die Nutzung solcher Daten mit der Verpflichtung, eigene Tracks zu teilen – und etabliert kleine Abrufgebühren zur Finanzierung einer verlässlichen Infrastruktur.

– **An Verbände wie den Alpenverein, Wanderverbände und Outdoor-Initiativen:** Nutzt euren Einfluss, um Standards zu setzen. Helft dabei, solche Strukturen in Partnerschaft mit der Community zu entwickeln, zu fördern und dauerhaft zu sichern.

– **An uns alle, die draußen unterwegs sind:** Lasst uns laut werden für sichere Wege. Teilt eure Erfahrungen, fordert Veränderung – und lauft nicht einfach weiter, wenn digitale Karten an der Realität vorbeigehen.

Die Natur braucht keine Pixel – aber wir brauchen verlässliche Wege, um sie sicher erleben zu können.

#LL2ROM #Wanderverantwortung #OpenTrailData #VerlässlichVerortet