Landeck - Tösens

Die heutige Tour führt uns von Landeck entlang der Via Claudia Augusta nach Tösens. Teilweise entspricht die Strecke auch dem Jakobsweg Tiriol, auch bekannt als Camino. Wir starten vom Hotel aus und gehen an einer kleinen Stauwehr (Pitze) durch den Wald auf die Via Claudia Augusta. Zunächst passieren wir den bedeutsamen Knotenpunkt Fließer Platte. Danach geht es weiter durch das Dörfchen Fließ und anschließend talwärts zum Inn. Vorbei am Stausee überqueren wir die Brücke über den Inn und gehen durch Entbruck nach Ried im Oberinntal, wo wir einen kleinen Rundgang durch den Ort machen. Anschließend geht es wieder entlang des Inn durch spannende Bergwanderwege bis zu einer Stromschnelle und einer kleinen Brücke, die uns zu unserem Zielort Tösens bringt.

 

Datum13.05.2025
StartLandeck
Via 1Fließ
Via 2Entbruck
Via 3Ried im Oberinntal
Via 4N/A
EndeTösens
Km23,66
Hm449
Bruttozeit08:11
Nettozeit05:48
Landschaft (max 10)7,5 Tolle Bergwanderabschnitte und spannende Bergpanoramen aber auch etwas Straßenbegleitung
Wetter (max 10)9,0 Sonnig warm
Schwierigkeit (max 10)7,5 mittlere aber im wieder technisch anstrengende Tour
BegleitungN/A
BegegnungenDen Wanderer, den wir in Nassereith getroffen haben. Er will den Reschenpass tw. mit dem Bus absolvieren, „Tourist”
ErfahrungenMit den Weidekühen sollte man nicht zu lange über Fotokompensation philosophieren 😉.
HighlightSpurrillen in der Fließer Platte
Fitness8,5 ok
Projekt km total807,11
Projekt hm total10067
Unterkunft (max 10)Gasthof “Wilder Mann” 6,0) , bemüht am Ruhetag etwas Pilgerservice zu bieten.
Album des Tages5⭐️Californication,Red Hot Chili Peppers,1999
Story

Ein alter Tiroler sitzt auf einer wettergegerbten Bank, sein Hund thront auf dem Tisch vor ihm, als wäre er der stille Wächter über die Gedanken seines Herrn. Der Mann schaut gelassen in die Ferne – nicht in Eile, nicht bedrängt von der Hektik der Welt. Sein Blick scheint über die Jahre zu gleiten, Erinnerungen und Augenblicke aufzulesen wie verstreute Blätter im Wind.

Weiter unten, an einem Straßenabhang, rasen zwei Kinder in einer selbstgebauten Seifenkiste den Hang hinab – völlig unbeeindruckt von dem Chaos, das sie in Deutschland bei Sicherheitsbeauftragten auslösen würden. Ihr Lächeln ist ungebremst, ihre Unbekümmertheit ansteckend. Sie fliegen vorbei, als sei die Welt ihr Spielplatz, als sei der Moment alles, was zählt.

Doch dann, kurz vor dem Ziel meiner Reise, versperren Tiefbauarbeiten den Weg. Einen Moment der Unsicherheit – doch ein Hausbesitzer sieht mich, beobachtet meine fragende Miene, und bevor ich noch nach einer Lösung suchen kann, bringt er zwei Radler heraus. Er erklärt mit ruhiger Stimme den klugen Umweg durch Untertösen, damit ich mein Ziel, die Pension „Wilder Mann“, doch noch erreiche.

Die Tiroler – sie haben eine wunderbare Gelassenheit in sich, eine innere Ruhe, die nicht erzwungen, sondern gelebt wird. Hier scheint die Zeit ein wenig langsamer zu fließen, und ich frage mich: Warum lernen wir nicht von ihnen? Diese Gelassenheit verdient es, kopiert zu werden. Mehr noch – sie verdient es, gelebt zu werden.