#LL2ROM E083
Etappe 83 zur Wanderung nach Rom 2025.
Von Tarquinia nach Allumiere
Die heutige Wanderung führt uns von den Küstengebieten des Mittelmeers von Tarquinia in den kleinen Bergort Allumiere zwischen Civitavecchia und Rom. Wir verlassen unseren Standort entlang einer kleinen Verbindungsstraße Richtung SS1 und A12. Der SS1 müssen wir leider einige 100 Meter folgen und verlassen diese ab Kreisverkehr parallel zur Autobahn und überqueren den Fluss Mignone. Kurz danach geht es dann nach links in ein durch Getreideanbau geprägtes Tal, das wir 9 Kilometer durchwandern. Wir passieren die Geisterstadt Leopoldi Cencelle, die vor gut 400 Jahren verlassen wurde. Weiter geht es zur Gebäudeansammlung Farnesiana rund um eine alte Kirche, wo die Möglichkeit besteht, frisches Wasser zu erhalten und eine kurze Rast zu machen. Eigentlich wären wir mehr durch den Wald gegangen, aber die Routenplanung durch Bergfex und Komoot war in diesem Bereich ungenügend, weil beide Touren durch ein verschlossenes privates Tor schicken wollten. Notgedrungen müssen wir nun Provinzialstraße rund sechseinhalb Kilometer und 350 Höhenmeter nach oben folgen und vorbei an schönen Landschaften zu unserem idyllischen Zielort. Heute war eine schwere Wanderung, weil doch Höhe, Hitze und Länge und zweieinhalb Kilometer vor dem Ziel dazu führten, dass ich einen kleinen Erschöpfungs-Blackout bekommen habe. Habe mich aber beruhigt erholt, weiter geht’s.
Datum | 18.07.2025 |
Start | Tarquinia |
Via 1 | Localita Pantano Sotto |
Via 2 | Farnensiana |
Via 3 | N/A |
Via 4 | N/A |
Ende | Allumiere |
Km | 24,26 |
Hm | 557 |
Bruttozeit | 07:19 |
Nettozeit | 05:35 |
Landschaft (max 10) | 6,5 Etappe, die von der Küste in die Berge führt und einen Übergang von Agrarstrukturen zu Forstwirtschaftsstrukturen ermöglicht |
Wetter (max 10) | 2,0 Heiß und schwül |
Schwierigkeit (max 10) | 8,5 lange Etappe mit vielen Höhenmetern und hohem Straßenanteil und Wegerisiko |
Begleitung | N/A |
Begegnungen | Giuseppe irgend jemand der in dem Borgo Farnensia etwas zu sagen hat. Ich hab ihn getroffen gegen elf, als ich mir dort frisches Wasser auffüllen durfte. Er hat mich dann am Mittag auf der Landstraße einmal überholt und kam mir am Nachmittag mit seinem typischen beschrifteten VW-Bus wieder entgegen. Anschließend habe ich ihn am Zielort abends in einer „Cantina“ getroffen. Das sind kleine Wirtschaften, in denen sich die (ländliche) Bevölkerung mit Hauswein vom Fass versorgt und diesen meist in Plastikflaschen abgefüllt. Die Kunden (meist männlich), wenn sie schon mal da sind nutzen die Zeit für ein ein Gläschen Wein und einen Plausch. Mit Ausnahmegenehmigung (ich) bekommt man dort auch ein Fläschchen Bier. |
Erfahrungen | Kurzer Blackout infolge von Hitze und anstrengendem Höhenanstieg. Die ergriffenen Maßnahmen waren offenbar wirksam und hilfreich: Traubenzucker zu sich genommen, ein bis zwei Schluck Wasser getrunken, flach auf den Boden gelegt mit ausgestreckten Beinen, den Rucksack als Kopfstütze genutzt. Ein schattiger, kühler Ort wurde gewählt, Flüssigkeit wurde in Maßen aufgenommen, und der Nacken mit feuchten Tüchern gekühlt. Empfehlenswert ist es in solchen Situationen, schon früh auf Warnzeichen des Körpers zu achten und rechtzeitig eine Pause einzulegen – vorsorgen statt durchhalten! |
Highlight | Die goldenen Felder im Tal des Rio Melledra |
Fitness | 6,0 (kleine Blessuren erschöpft von Hitze und Höhe) |
Projekt km total | 1.753,63 |
Projekt hm total | 24.628,00 |
Unterkunft (max 10) | „Casa Vacane Il Ciliegio“ (4,5) Ortstypische Unterkunft ohne Klimaanlage und schlechtem Badezimmer. |
Album des Tages | 3⭐️ Fever To Tell, Yeah Yeah Yeahs, 2003 |
Story | Gedanken 10 Minuten nach einem kleinen Hitze Blackout bei km 22,5: „Wenn ihr denkt, das Wandern sei ein reiner Spaß – Fehlanzeige. Nach dem Motto: 82 Etappen sind gelaufen, jetzt sind es nur noch 6? Nein! Heute bin ich seit sechs Stunden durch die Sonne gelaufen, und nun geht es seit zwei Stunden ununterbrochen bergauf. Irgendwann, nur 3-4 Kilometer vor dem Ziel, konnte mein Körper plötzlich nicht mehr. Das Licht wurde grell, ich habe mich auf einer Leitplanke abgestützt – und wie nach einer langweiligen Seminar nach dem Mittagsbuffet fielen mir kurz die Augen zu. Plötzlich lag ich im Dreck. Ich habe das zum Anlass genommen, meinem Körper eine Pause zu gönnen. Jetzt liege ich an einer Landstraße auf meinem Handtuch – nicht viele Tiere hier, keine Autos in unmittelbarer Nähe, und ein bisschen Gras als Untergrund. Ich ruhe auf meinem Rucksack, entspanne und warte, bis mein Blutdruck runterkommt. Dann hoffe ich, dass ich die letzten Kilometer bis zum Ort Allumiere noch schaffe. Also: Daumen drücken – und ciao.“ |