Povegliano Veronese - Bovolone

Die heutige Wanderung führt uns Richtung Bologna von Povegliano Veronese nach Bovolone. Diese Etappe führt entlang von Landstraßen, die zum Teil stark befahren sind. Teilweise sind die Straßen auch von Kanälen gesäumt, so dass neben dem Kraftfahrzeugverkehr auch Insektenverkehr spürbar sind. Diese Etappe ist als Übergangsetappe Richtung Bologna kaum vermeidbar, da alternative Routen oft doppelt so lang sind. Bei Temperaturen von um die 30° Celsius braucht man sich bei den Verhältnissen nicht warm anzuziehen. Vom Startpunkt aus geht es noch über einige Wirtschaftswege, dann aber auf die Landstraße Richtung Vigasio und weiter Richtung Isola della Scala und weiter nach der Bahunterführung bis #Tarmassia. Wir biegen dort in einen Feldweg ein und folgen diesem durch zwei fast verlassene Bauernhöfe bis zu unserem Zielort, den wir über die Hauptstraße und einen stark befahrenen Kreisverkehr zu unserem Hotel passieren.

 

Datum06.05.2025
StartPovegliano Veronese
Via 1Vigasio
Via 2Isola Della Scala
Via 3Tarmassia
Via 4N/A
EndeBovolone
Km
24,47
Hm33
Bruttozeit07:04
Nettozeit05:07
Landschaft (max 10)1,5 Weniger schöne Strecke entlang von Landstraßen und Kanälen.
Wetter (max 10)4,0 Sehr warm und etwas schwül (30 C)
Schwierigkeit (max 10)4,5 mittlere Etappe mit kaum Höhenmetern aber viel Straßenverkehr
BegleitungN/A
BegegnungenAlter Mann in Isola della Scala, der unbedingt meine Geschichte beim Mittagessen hören wollte. Mit meinem italienisch, Smartphone und Händen ist dies zu 50% gelungen.
ErfahrungenBei fast 20km Landstraße vergisst man die Risiken als Fußgänger. Einfach immer schön am Rand bleiben, Musikhören, nach vorne schauen und keine überraschenden Bewegungen.
HighlightDas Kaltgetränk 🍺 am Ende der Etappe.
Fitness7,5 (Mückenstiche und kleine lästige Blase an der rechten Ferse, etwas müde vom Fischessen am Vorabend)
Projekt km total1.173,84
Projekt hm total15.432
Unterkunft (max 10)„Nuovo Sole HNS“ (6,0) solides einfaches Hotel mit guten Zimmern A/C und Restaurant mit bescheidener aber genießbarer Küche.
Album des Tages3⭐️Halcyon Digest, Deerhunter, 2010
Story

[Achtung formatieren] Auszug aus Michael Endes Momo: >>Er fuhr jeden Morgen lange vor Tagesanbruch mit seinem alten, quietschenden Fahrrad in die Stadt zu einem großen Gebäude.

Dort wartete er in einem Hof zusammen mit seinen Kollegen, bis man ihm einen Besen und einen Karren gab und ihm eine bestimmte Straße zuwies, die er kehren sollte.

Beppo liebte diese Stunden vor Tagesanbruch, wenn die Stadt noch schlief. Und er tat seine Arbeit gern und gründlich. Er wusste, es war eine sehr notwendige Arbeit.
Wenn er so die Straßen kehrte, tat er es langsam, aber stetig: Bei jedem Schritt einen Atemzug und bei jedem Atemzug einen Besenstrich. Dazwischen blieb er manchmal ein Weilchen stehen und blickte nachdenklich vor sich hin. Und dann ging es wieder weiter: Schritt – Atemzug – Besenstrich.
Während er sich so dahinbewegte, vor sich die schmutzige Straße und hinter sich die saubere, kamen ihm oft große Gedanken. Aber es waren Gedanken ohne Worte, Gedanken, die sich so schwer mitteilen ließen wie ein bestimmter Duft, an den man sich nur gerade eben noch erinnert, oder wie eine Farbe, von der man geträumt hat.
Nach der Arbeit, wenn er bei Momo saß, erklärte er ihr seine großen Gedanken. Und da sie auf ihre besondere Art zuhörte, löste sich seine Zunge, und er fand die richtigen Worte. “Siehst du, Momo”, sagte er dann zum Beispiel, “es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man.”
Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort: “Und dann fängt man an, sich zu beeilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen.”
Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: “Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten.” Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: “Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.”
Und abermals nach einer langen Pause fuhr er fort: “Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste.”
Er nickte vor sich hin und sagte abschließend: “Das ist wichtig.” <<